Non, si male nunc, et olim sic erit
Es gibt geschützte Räume, die es unbedingt zu bewahren gilt. Sie sind notwendig, um durch die freie und auch kritische Rede Entwicklungen anzustoßen. Manchmal dienen sie dazu, Befindlichkeiten und Erwartungen auszudrücken. Manchmal ermöglichen sie es, Schwächen zu zeigen, die man sich und anderen in der Öffentlichkeit nicht eingestehen möchte. Manchmal bieten sie auch nur Gelegenheit, Wut auszudrücken über Enttäuschungen, vielleicht auch der grundsätzlich empfundenen Ablehnung eine Sprache zu geben.
In jedem Fall sollten sie – selbst in ihrer kritischsten Manifestation – eine konstruktive Wirkung entfalten, Denkanstöße liefern, Anlass oder auch Auslöser einer Selbstreflexion sein. Dann sind sie wertvoll, sind sie fruchtbar und verdienen es, unbedingt geschützt und ausgebaut zu werden.
Vielleicht war das Zukunftsforum Islam der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) als ein solcher Raum gedacht. Es fand vom 18. bis 20. September in der zehnten Auflage statt. Der Verfasser dieser Zeilen hat zum zweiten Mal daran teilgenommen. Bereits während der ersten Teilnahme im vergangenen Jahr war deutlich zu spüren, dass die Einladung und Anwesenheit von Verbandsvertretern Gegenstand interner Diskussionen der Steuerungsgruppe gewesen sein müssen, die sich für die Planung und Durchführung des Zukunftsforums verantwortlich zeichnet.