Der deutsch-türkische Diskurs leidet darunter, dass seine Akteure aneinander vorbeireden. Das geschieht nicht nur versehentlich oder aufgrund kommunikativen Unvermögens. Zuweilen ist zu beobachten, dass die Kommunikation in der einen oder anderen Sprache jeweils dazu dient, unterschiedlich akzentuierte Botschaften in die deutschsprachige oder eben türkischsprachige Gesellschaft zu tragen.
Es findet also selten eine offene Debatte über die jeweils kommunizierten Botschaften statt, bei der die Adressaten durch Gegenrede zur Schärfung und Präzisierung des Diskurses beitragen könnten. Ziel einer solchen Einbahnstraßen-Kommunikation ist es gerade, Gegenverkehr zu vermeiden und einseitig die eigene Botschaft an den Mann oder die Frau zu bringen. Das ist dann aber keine Debatte, sondern ein Selbstgespräch durch dessen repetitiven Charakter der Geltungsanspruch der eigenen unhinterfragten Position untermauert werden soll.
In diesem Blogbeitrag wollen wir versuchen, diese Mauer der einseitigen Vermittlung von Botschaften zu überwinden und tatsächlich so etwas wie einen Diskurs zu ermöglichen. Die im weiteren Verlauf des Beitrages angesprochenen Personen sind hiermit ausdrücklich eingeladen, den Disput gern auch auf dieser Plattform fortzusetzen.